Das Projekt MEDEA

Welche neuen Kompetenzanforderungen kommen auf Beschäftigte durch den zunehmenden Einsatz von digitalen Technologien und dem damit verbundenen Wandel der Arbeitswelt zu?

Und wie lassen sich diese digitalen Kompetenzen arbeitsintegriert und erfahrungsgeleitet durch passgenaue Lernprozesse fördern?

Diesen Fragestellungen ist das Forschungs- und Entwicklungsprojekt „Erfahrungsgeleiteter arbeitsintegrierter Erwerb von digitalen Medienkompetenzen in der berufsbegleitenden Qualifizierung“ in von April 2017 – März 2020 nachgegangen.

Als Projekt-Akronym wurde MEDEA gewählt, durchaus in Anspielung an die mythische Figur der zaubermächtigen und weisheitsvollen Königstochter, die der Legende nach Jason half das Goldene Vlies in seinen Besitz zu bringen, später aus Rache für dessen Undankbarkeit aber schließlich die gemeinsamen Kinder tötete.

Charles André van Loo – Jason and Medea – 1759 (Quelle: Wikipedia)

Tatsächlich sind mit Digitalisierung aktuell viele Hoffnungen und Blütenträume, aber auch Befürchtungen und Ängste verbunden. Jedoch anders als bei den griechischen Sagen, in denen die Schicksalsgöttinen die Geschicke leiten, sind wir den aktuellen Entwicklungen nicht einfach ausgeliefert, sondern können sie als Gestaltungsaufgabe begreifen, an der sich gerade auch Beschäftigte beteiligen und dabei die ihre Kompetenzen weiter entwickeln können.


Der Projektansatz

So steht MEDEA bei uns auch für die drei wesentlichen Perspektiven, die dem Ansatz des Projektes zu Grunde lagen:

Digitale Medienkompetenzen

Ziel des Projektes war die exemplarische Entwicklung und Umsetzung von Medien-bildungskonzepten in der Weiterbildung von Beschäftigten und damit die Förderung und Entwicklung von digitalen Medienkompetenzen.

Im Zuge des Projektes hat sich diese Orientierung auf Kompetenzen zum angemessenen Umgang mit digitalen Medien und Technologien insgesamt ausgeweitet.

Erfahrungsgeleitet

Dabei wurden sowohl die Erfahrungen der Beschäftigten im Umgang mit digitalen Medien und Technologien aktiv aufgegriffen als auch ihre umfassende Erfahrungsfähigkeit für zukünftige Auseinandersetzungen gefördert.

Arbeitsintegriert

Der Qualifizierungsprozess selbst fand schwerpunktmäßig im Arbeitsalltag anhand der Heraus-forderungen der alltäglichen Arbeit im Umgang mit digitalen Medien statt, wobei vorhandene digitalen Arbeitsmittel gleichzeitig als Lernmedien genutzt wurden.

Der MEDEA-Ansatz wurde in zwei Unternehmen entwickelt und umgesetzt, einem Dienstleistungsunternehmen in der Versicherungswirtschaft sowie einem mittelständischen Produktionsunternehmen im Bereich Arbeitssysteme.

Zielgruppe der Qualifizierung waren dabei zum einen Sachbearbeiter:innen im Versicherungswesen zum anderen Fachkräfte im Produktionsbereich. Begleitet wurde der individuelle Lernprozess durch einen Organisationslernprozess, in dem u.a. gemeinsam mit den Führungskräften lernfreundliche Rahmenbedingungen identifiziert und realisiert wurden.


Der Entwicklungsprozess

Der gemeinsame Entwicklungsprozess in MEDEA folgte dabei fünf Phasen, die im Folgenden kurz skizziert werden:

Kick-Off


Bedarfsanalyse


Pilotierung


Optimierung


Transfer:


Die Ergebnisse dieses Entwicklungsprozesses werden im Rahmen dieses Online-Handbuches detailliert vorgestellt.


Die Projektbeteiligten

GAB München- Gesellschaft für Ausbildungsforschung und Berufsentwicklung

Virtueller Campus Rheinland-Pfalz (VCRP)

Munich Center for Technology in Society (MCTS)

Technische Universität München

Bayrische Beamtenkrankenkasse

Versicherungskammer Bayern

ELABO GmbH

Das Projekt ‚Erfahrungsgeleiteter arbeitsintegrierter Erwerb von digitalen Medienkompetenzen in der berufsbegleitenden Qualifizierung (MEDEA)‘ (FKZ:  01PZ16012A-E) wurde im Rahmen des Programms ‚Digitale Medien in der beruflichen Bildung‘ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Europäischen Sozialfonds gefördert.