Welche Kompetenzen brauchen MEDEA – Lernbegleiter:innen?
In einer MEDEA-Qualifizierung sind die Lernbegleiter:innen Expert:innen für Kompetenzlernen und nicht für den fachlichen Inhalt, der in den Lernprojekten erarbeitet wird. Sie haben die Aufgabe, den Lernprozess der Lernenden anzuregen, zu strukturieren und zu begleiten.
Sie unterstützen die Lernenden dabei, ein geeignetes Lernprojekt zu finden, Umsetzungsschritte zu planen und ihre gemachten Erfahrungen auszuwerten. In den Workshops unterstützen sie das Gruppenlernen, moderieren diese und geben Kurzinputs und Selbstlernimpulse. Sie unterstützen das Peer-Lernen und treffen notwendige Absprachen mit den Führungskräften.
Die Lernbegleiter:innen sind über vorhandene digitale Technologien informiert und bringen ein Interesse mit, weitere digitale (Umsetzungs-)Möglichkeiten zu entwickeln. Dies steht jedoch nicht im Mittelpunkt ihres Tuns, vielmehr ist dieses dadurch gekennzeichnet, dass sie die Lernenden unterstützen „Probleme aus ihrer Arbeit“ so zu fassen, dass sie in einen konstruktiven Lösungsprozess münden, in welchem sie ihre Kompetenzen (weiter)entwickeln können.
Hierfür benötigen Sie ein Bündel von Kompetenzen, von denen insbesondere folgende erfolgskritisch sind:
Moderation von kompetenzorientierten Lernprozessen
in und zwischen den Workshops
Im Mittelpunkt der Qualifizierung steht das Lernen durch Handeln in realen Anforderungssituationen, das zwischen den Workshops stattfindet.
Die Lernbegleitung unterstützt die Lernenden dabei, sich auf diese Art des Lernens einzulassen, wozu auch gehört, offenzulegen, an welchen Stellen in der eigenen Arbeit man (noch) nicht weiter weiß und hierzu ein geeignetes Lernprojekt zu finden, nächste Schritte zu vereinbaren, diese auszuprobieren und die Erfahrungen damit systematisch auszuwerten.
Um Lernsynergien zu erzeugen, geschieht dies nicht nur alleine, sondern auch in der Gruppe, sodass auch von den Erfahrungen der anderen gelernt werden kann. Um dies zu ermöglichen, moderiert die Lernbegleiter:in die Workshops in der Weise, dass ein konstruktives und vertrauensvolles Verhältnis entsteht.
Lernförderliche Gespräche führen
Ein Lernprozess ist ein höchst sensibler Prozess, denn etwas zu lernen heißt, „etwas zu tun, das man noch nicht kann.“ Hierfür benötigt man ein großes Maß an Vertrauen, sich selbst gegenüber, aber auch der Lerngruppe und nicht zuletzt dem oder der Lernbegleitung gegenüber.
Wesentlich ist daher die Haltung der bzw. des Lernbegleiterin. Diese kommt insbesondere in der Art der Beziehungsgestaltung zwischen den Beteiligten zum Ausdruck. Lernbegleiterinnen begegnen Lernenden auf Augenhöhe, mit Respekt und einem grundlegenden Zutrauen in deren Lern- und Gestaltungsfähigkeit.
Sie agieren in den Gesprächen partnerschaftlich, wertschätzend und situativ, um sich konsequent an den tatsächlichen Bedarfen der Lernenden zu orientieren.
Qualifizierung agil halten
Da kein Lernprozess dem anderen gleicht, und jeder seine ganz eigenen Erfahrungen und Lernerfordernisse einbringt, gilt es die Qualifizierung iterativ weiter zu entwickeln und auf die situativen Erfordernisse einzugehen.
Hierzu ist die Lernbegleitung darin gefordert, mit offenen Situationen in der Art umzugehen, dass sie einerseits Erfahrungsräume zulässt und gleichzeitig Leitlinien für den Gesamtprozess gibt.
Da Lernprozesse Veränderungsprozesse sind, durchlaufen sie unterschiedliche Dynamiken und sind von Krisen geprägt. Die oder der Lernbegleiter:in ist darin gefordert, diese nicht nur auszuhalten, sondern sie als wesentlichen Teil des Lernprozesses zu begreifen und die Lernenden dabei zu begleiten.
Wenn Sie den MEDEA-Ansatz in ihrem Unternehmen/ihrer Organisation umzusetzen wollen, können sie entweder mit externen MEDEA-Lernbegleiter:innen zusammenarbeiten oder intern MEDEA-Lernbegleiter:innen qualifizieren.